05.10.2012, Krefeld | bvdp bvdn

Berufsverbände der Nervenärzte und der Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie lehnen die Einführung eines neuen Entgeltsystems ab

Die Berufsverbände der Nervenärzte und der Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie lehnen die Einführung eines neuen Entgeltsystems in Krankenhäusern für Psychiatrie und Psychosomatik ab.

Die Berufsverbände der niedergelassenen Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie BVDP sowie für Nervenärzte BVDN beobachten die Bestrebungen zur Einführung eines neuen Entgeltsystems in Krankenhäusern für Psychiatrie und Psychosomatik mit allergrößter Sorge, da das Entgeltsystem zu einer Verschlechterung der Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen führen wird.

Die Psychiatrie-Enquete brachte bereits vor 40 Jahren mit der Forderung nach Gemeindenaher Psychiatrie einen enormen Wandel in der Versorgungslandschaft von Menschen mit psychischen Störungen in Gang. Es wurden über 60 Prozent aller psychiatrischen Klinikbetten abgebaut, allerdings ohne die entsprechenden Ressourcen im ambulanten Bereich vorzusehen.

Das aktuell geplante Entgeltsystem zeigt Grundzüge des DRG-Systems, wie es im somatischen Bereich bereits eingeführt ist. Dieses schafft starke finanzielle Anreize, die stationäre Behandlung so kurz wie möglich zu halten. Die erforderliche Stabilisierungszeit, z. B. nach einer akuten Psychose, ist somit nicht einzuhalten. Die hierdurch entstehenden gesundheitlichen Folgen für die Betroffenen und ihre Angehörigen sowie die Folgekosten in anderen sozialen Sicherungssystemen finden jedoch keine Berücksichtigung.

Der gleichermaßen hoffnungslos unterfinanzierte ambulante vertragsärztliche Sektor (Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenärzte) würde durch zu frühe Entlassungen mit nachfolgendem erhöhtem Versorgungsbedarf eine zusätzliche Belastung erfahren.

Die Berufsverbände BVDP und BVDN lehnen das Entgeltsystem in der jetzigen Form mit aller Entschiedenheit ab, da es

  • das Ziel des Gesetzgebers laut § 17 KHG verfehlt,
  • den besonderen Bedürfnissen psychisch Kranker nicht Rechnung trägt
  • zur Stigmatisierung psychisch Kranker beiträgt
  • die bereits bestehende Unterversorgung in fahrlässiger Weise zu verschärfen droht.

Berufsverbände der Nervenärzte und der Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie lehnen die Einführung eines neuen Entgeltsystems ab

Über den Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN)

Der Berufsverband Deutscher Nervenärzte vertritt die Interessen und Forderungen der neurologisch- psychiatrisch tätigen Ärzte und setzt sich für die kontinuierliche Verbesserung einer patientenorientierten, nervenärztlichen, neurologischen und psychiatrischen Berufsausübung ein.
Website BVDN: www.berufsverband-nervenaerzte.de

Pressekontakt:

Bernhard Michatz
presse@bdn-bvdp-bvdn.de

Disclaimer:

Wir freuen uns, wenn Sie unsere Pressemeldungen, Nachrichten, Bilder und Fotos für redaktionelle und publizistische Zwecke ganz oder ausschnittweise verwenden, speichern und vervielfältigen, wenn und soweit der Inhalt nicht verändert wird. Dabei ist als Quelle die www.zns-news.de und als Urheberrechtsvermerk der jeweilige Spitzen- bzw. Berufsverband anzugeben. Eine weitergehende gewerbliche Verwendung oder gewerbliche Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet. Die Urheberrechte liegen beim jeweiligen Spitzen- bzw. Berufsverband, es sei denn, ein anderer Urheber ist angegeben. In diesen Fällen wenden Sie sich bitte an den jeweiligen Rechteinhaber, wenn Sie das Material verwenden wollen. Alle in den Pressemeldungen bzw. in den Stellungnahmen veröffentlichten Informationen und Angaben beruhen auf sorgfältiger Recherche. Den Ausführungen liegen Quellen zugrunde, die die Berufsverbände, ihre Mitarbeiter, Mitglieder sowie die Autoren für vertrauenswürdig erachten. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit sämtlicher Inhalte wird jedoch keine Garantie übernommen. Wir behalten uns trotz größter Sorgfalt einen Irrtum insbesondere in Bezug auf Zahlenangaben ausdrücklich vor. Wenn wir auf externe Inhalte verlinken, prüfen wir diese vorab und in regelmäßigen Abständen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich Inhalte verändern, oder wir trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle Dinge übersehen. Daher übernehmen wir für externe Inhalte keine Verantwortung. Für deren Inhalt sind ausschließlich die jeweiligen Betreiber verantwortlich. Falls Sie auf falsche, gesetzwidrige, pornografische, volksverhetzende oder in sonstiger Weise unangemessene Inhalte auf von uns verlinkten Seiten stoßen, bitten wir Sie, uns dies an info@bvdn.de zu melden. Wir werden den Sachverhalt umgehend prüfen und Links auf derartige Inhalte löschen. Die Ausgangssprache (in der Regel Deutsch), in der der Originaltext veröffentlicht wird, ist die offizielle, autorisierte und rechtsgültige Version. Eine Übersetzung wird fallweise zur besseren Verständigung mitgeliefert. Die fremdsprachige Fassung kann gekürzt oder zusammengefasst sein. Es wird keine Verantwortung oder Haftung für den Inhalt, die Richtigkeit, die Angemessenheit oder die Genauigkeit dieser Übersetzung übernommen. Wenn Sie mittels Link auf externe Websites zugreifen, unterliegen diese den Datenschutzbestimmungen des jeweiligen Anbieters, ggf. werden von diesen Cookies gesetzt oder andere Prozesse ausgelöst, auf die wir keinen Einfluss haben. Informationen, wie wir mit Ihren Daten umgehen, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.